anima ona, Installation
Fried Ber, Klanginstallation
Jochen Damian Fischer,
Skulptur und Klanginstallation
Davíð Örn Halldórsson, Malerei
Valentin Hennig, Film
Kestas, Skulptur
Schirin Kretschmann, Performance
Angelika Luz
mit Gabriele Lesch, Johanna Vargas, Gesang
Frauke Schlitz, Raumzeichnung
Louis Stiens, Choreografie
mit Jolie Rose Lombardo, Tanz
Stephan Stiens, Gitarre
Erik Sturm, Skulptur
Johannes Vogl, Installation
Erik Sturm, Initiator und Kurator
Carolin Wurzbacher, Kuratorin und Projektleitung
Verena Jendrus, Co-Kuratorin und Projektleitung
Anna Falk, Kuratorische Assistenz
Maria Zamel, Text und Redaktion
Cainelliklaska, Szenografie
Studio Tillack Knöll, Visuelle Identität
Victor S. Brigola, Fotografie, Merz Akademie Stuttgart
Im Zentrum der Stadt Stuttgart befindet sich eine der größten innerstädtischen Baustellen Europas: Stuttgart 21. Seit mehr als 10 Jahren prägen die Arbeiten am neuen Hauptbahnhof maßgeblich das urbane Zentrum der Stadt Stuttgart. Der »Südkopf« ist ein unterirdischer Baustellenabschnitt monumentalen Ausmaßes, der zwischen den Tunnelzufahrten und der neu entstehenden Bahnhofshalle liegt. Für »Solid Transitions« wurde im komplexen Bauprozess ein Zeitfenster herausgearbeitet, indem dieser spätere Transitbereich einmalig öffentlich für geführte Gruppen zugänglich und begehbar gemacht werden kann. 14 Künstler:innen wurden dazu eingeladen, auf diesen besonderen Ort zu reagieren, dessen Bedeutung zu hinterfragen und das Potenzial der architektonischen Dimensionen auszuloten.
Als interdisziplinäres Zusammenspiel wird so ein Transformationsprozess angestoßen, der sich im Spannungsverhältnis von konkretem Ort und künstlerischer Interpretation situiert. Mit Licht-, Klang- und Videoinstallationen, Performances, Malerei, Plastischen Arbeiten, Tanz und Musik intervenieren die Künstler:innen temporär und eröffnen so ungewohnte Perspektiven auf die Baustelle. In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Cainelliklaska wurde ein szenografisches Konzept entwickelt, welches die künstlerischen Beiträge in einer orchestrierten Abfolge verbindet. Künstlich erzeugte Nebelwolken ziehen durch die ortsspezifische Thermodynamik gen Süden und zeichnen die vorgesehene Laufrichtung der Besucher:innen vor. Die bis zu 700 m reichenden Blickachsen in die Tunnelröhren werden durch den Nebel temporär unterbrochen und die Raumwahrnehmung in ein neues Licht getaucht. Als ephemeres Element betont der Nebel die Flüchtigkeit der gesamten künstlerischen Interventionen im Kontrast zum Langzeitprojekt von Stuttgart 21, da sie lediglich für nur wenige Tage zu betrachten sind. Um diesen Moment zu dokumentieren und im Nachgang einer breiteren Öffentlichkeit erlebbar zu machen, wird »Solid Transitions« filmisch begleitet und zu einer eigenständigen künstlerischen Videoarbeit der beteiligten Künstler:innen weiterentwickelt. Wir möchten uns bei allen mitwirkenden Künstler:innen für Ihre herausragenden Beiträge und ihre intensive Auseinandersetzung mit diesem speziellen Ort herzlich bedanken. Unser Dank gilt ebenso unserer Co-Kuratorin Verena Jendrus und dem gesamten Team für ihren grenzenlosen Einsatz für »Solid Transitions«.
Dieses außergewöhnliche Vorhaben konnte nur durch die wohlwollende Unterstützung der DB sowie der ausführenden Bauunternehmen Züblin und Niersberger sowie der beteiligten Projektpartner:innen zur Umsetzung finden. Im besonderen Maße möchten wir uns zudem beim Kulturamt der Stadt Stuttgart sowie der Wüstenrot Stiftung für die Projektförderung und ideelle Unterstützung bedanken. Ihnen gebührt daher ebenso unser Dank, wie unseren Kooperationspartnern, dem ITS – Infoturm Stuttgart, ohne deren Flankierung eine öffentliche Zugänglichkeit nicht machbar gewesen wäre, sowie der Merz Akademie Stuttgart für Ihre kompetente Fachbegleitung, die für die Dokumentation des Projekts zentral ist.
Erik Sturm, Künstler und Kurator
Carolin Wurzbacher, Kunsthistorikerin und Kuratorin

Cainelliklaska
Ausstellungsszenografie
Nebelwolke und Lichtinszenierung
2023, Ausstellungsszenografie

anima ona
Installation
Erdbild Stuttgart
2022, Relief aus Geopolymeren, Transformierter Erdaushub der Baustelle Stuttgart 21, 13,8 × 2,6 m
Erdscan
2022, Videoprojektion

Fried Ber
Klanginstallation
Vom Tunnel zum Tor
2022 /23, Dreiteilige Installation (Triptychon) mit Klanginstallation, Videoanimation und Aufklebern

Jochen Damian Fischer
Skulptur und Klanginstallation
MRT (Mutual-Resonance-Tunnel)
2022, MRT-Sound und Lichtinstallation 5′22″
Röhre
2022, Beton, Bauschuttrutsche 0,9 × 0,9 × 4,5 m

Davíð Örn Halldórsson
Malerei
Wechselgrößen (Empfindungen)
2022, Dreiteilige Installation mit Werbebanner, Malerei und Slideshow
Cool, Calm and Collected
2022, Mixed Media Malerei auf MDF-Platte, 1,2 × 1,1 m
I Love Me… NOT
2022, Werbebanner der Staatsgalerie mit Porträt von Rembrandt van Rijn, 2,8 × 4,0 m
Das Fenster zum Hof-Serie
2022, Slideshow mit 15 kleinformatigen Malereien auf Papier

Valentin Hennig
Film
Body Builder
2022, 4K-Video, 16:9, 3′30″

Kestas
Skulptur
Makrobiom
2022, Pneumatisches Objekt aus PVC-Folie, Gebläse und Steuerung

Schirin Kretschmann mit Paula Julia
Performance
Zickzack
2023, Performance

Angelika Luz mit Gabriele Lesch, Karera Fujita
Gesang
Improvisation
2023, Gesangsperformance

Frauke Schlitz
Raumzeichnung
Notation
2022, Wand- und Deckeninstallation, Dispersion auf Holz

Louis Stiens mit Anna Jung
Choreografie und Tanz
Hel / Maria
2022/23, Choreografie: Louis Stiens Tanz: Anne Jung

Stephan Stiens
Gitarre
Fundstücke
2023, Musikperformance

Erik Sturm
Skulptur
Bahnhofstor (Detail: Stuttgarter Säule)
2023, Bohrpfahl und Stahlsäule, Fundobjekte der Baustelle Stuttgart 21, ca. 5 × 0,9 m
Stuttgart 21
2016, Verbogener Doppel-T-Stahlträger, Fundobjekt der Baustelle Stuttgart 21, 3,8 × 0,6 × 0,6 cm
Neue Qualität
2019, Drei Vogelnester (Draht, Kabelbinder, Schrauben, Ei, Federn), Fundobjekte der Baustelle Stuttgart 21, ca. 0,3 × 0,3 × 0,2 cm

Johannes Vogl
Installation
Drache
2009, Bohrmaschine, Angelrute, Flugdrache, Stahl, 6,0 × 6,0 × 4,0 m
