Johannes Vogl

Installation

Johannes Vogl studierte Bildende Kunst in Karlsruhe, Wien und Berlin. Er zeigte seine Werke bereits in zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen, so u.a. in Linz, New York und St. Petersburg. In seinen konzeptuell angelegten Arbeiten überschreitet und transformiert er die den Objekten zugeschriebenen Eigenschaften und entwirft auf diese Weise Konstellationen, die mit Erwartungen brechen. Er arbeitet mit unterschiedlichen Materialen und Alltagsgegenständen, die im Kontext und der Anordnung der Arbeiten ihre je eigene Geschichte erzählen, ihren Objektstatuts verlieren. Die kinetische Installation »Drache« besteht aus einer Bohrmaschine, die mit einer langen Angelroute verbunden ist, einer Schnur und einem Kinderdrachen. Der durch die Drehungen der Bohrmaschine aktivierte Drachen zieht seine Kreise in luftiger Höhe über den Betrachter:innen und erinnert an das Spiel eines Kindes. Die kühle Atmosphäre der rauen und betonbasierten Architektur in Verbindung mit der mechanisierten Form des Drachensteigen lassens der Installation, stehen im starkem Kontrast zu dem gleichzeitig ausgelösten, romantisierten Bildes eines spielenden Kindes unter freiem Himmel. Die widernatürliche und ästhetisierte Konstellation thematisiert die bröckelnde Grenze zwischen »Natur« und »Kultur« sowie die damit einhergehenden gesellschaftlichen und politischen Veränderungen in Bezug auf die Architektur, Technik und Subjektivität.

Drache

2009, Bohrmaschine, Angelrute, Flugdrache, Stahl, 6,0 × 6,0 × 4,0 m

Solid Transitions